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kanthari

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Tag 14 – 07.04.2020

    Hunger als Krise

    Das Thema Hunger in Nigeria, eines der meist bevölkerten Länder in Africa, läßt mich nicht los.

    Trotz der landesweiten Ausgangssperre gab es einen Protest in Abuja von Menschen die Angst davor haben an Hunger zu sterben. “Sperrt uns nicht ein, wir werden krank.”

    Peter Adeeko, ein 2017 kanthari Absolvent, Gründer der Soulace Africa Friedens Akademie, arbeitet mit Kriegswittwen und ihren Kindern.

    Da die Regierung in vielen Fällen weder Veteranen noch ihre Angehörigen unterstützt, startete er neben Kursen zur Friedensbildung auch Business Workshops für Wittwen. Aber das Geschäft fällt jetzt während der Ausgangssperre flach. Für diejenigen, die gerade angefangen haben, auf die Beine zu kommen, ist das ein besonders großer Schlag.  “Ich bekomme einen Anruf nach dem anderen, einen Hilferuf nach dem anderen.” Sagt Peter auf dem Weg zum Markt.  Während viele Regierungen Grundnahrungsmittel ausgibt, scheint es in Nigeria noch nicht so weit zu sein. Aber die Menschen werden panisch.

    Gegen den Rat vieler Bekannter Entwickelte Peter bereits in Zeiten vor Corona ein Konzept für eine “Food Bank”. Nahrungsmittel sollten gesammelt und an Bedürftige ausgegeben werden.

    Als Kind eines Kriegsveterans weiß er, wie wichtig es ist, vorzusorgen. Aber seine Bekannten glaubten, es sei überflüssig und würde die Menschen nur abhängig machen. Jetzt setzt er sich durch. Er sammelt Nahrung und Spenden, die er in Nahrungsmittel umsetzt und verteilt diese an diejenigen, die durch den Lockdown praktisch von der Welt ausgeschlossen sind.

    https://soulaceafrica.org/

    Naresh aus Telangana, Indien, Gründer von Tharunam, 2017 kanthari, hat ein umfassendes Program zum Thema “Food Literacy” ins Leben gerufen. Er unterrichtet in Schulen und reist durch Dörfer, um Familien dazu zu bewegen, selbst zu Gemüsebauern zu werden.
    “Es gibt drei große Probleme in dieser Zeit.” Sagt er am Telefon, als er gerade von seinem eigenem Experimentierfeld zurückkommt.

    “Normalerweise reisen die Leute von Ort zu Ort. Jetzt sitzen sie alle fest. Wenn zur Zeit der Bekanntmachung der Ausganssperre zufällig eine Überzahl an Menschen sich an einem Ort aufgehalten hat, und sie nicht rechtzeitig wieder wegkommen konnten, gibt es jetzt für drei lange Wochen, punktuell zu viele Menschen und daher zu wenig zu Essen. Da die Ausgangssperre auch auf die Verteilung von Nahrungsmitteln Einfluss hat, kommt man mit dem Nachschub nicht mehr hinterher. Viele Bauern können nicht aufs Feld. Besonders wenn sie dafür weit laufen müssen. Das erlaubt die Ausganssperre nicht. Also, was momentan auch immer wächst, wird aufgrund der wenigen Helfer auf dem Feld vergammeln. Und schließlich treibt all das die Preise für Gemüse hoch und besonders die armen Leute können sich nicht mehr ausgewogen ernähren. Das wiederum macht schwach und so sind sie anfälliger für Krankheiten.”

    Naresh’s organisation, Tharunam, www.tharunam.org setzt sich dafür ein, dass jeder zum Gemüsebauern wird. Es geht ihm darum, dass der Gemüse Anbau dezentralisiert wird.

    “Und wie soll das Gehen, wenn Leute nicht über eigenen Boden verfügen?” frage ich. Seine Antwort: “Viele Gemüsesorten brauchen eher schattige Plätze. das Haus, ein Schuppen, die Hütte reicht dafür aus. Man kann Gemüse in Eimern, alten Töpfen oder Topfdeckeln, in Konservendosen, auf Treppen und Fensterbänken Pflanzen. Wir müssen die Leute dazu bringen, mehr achtsam mit ihrer Nahrungsproduktion und Nahrungsaufnahme umzugehen.”

    Sein Umdenkprogramm beginnt für ihn zunächst mit Kindern. “Sobald Kinder genau wissen, was gut für sie ist, welche Gemüse wie wachsen und warum es wichtig ist, sie zu essen, werden sie zu Botschaftern.”

    Sein Dorf ist zurzeit von der Außenwelt abgeschnitten, da es einen Covid Fall gibt. Und erst jetzt sehen die Menschen in seiner Region, wie wichtig seine Trainingseinheiten sind.

     

     

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